Читать книгу Flügel auf! онлайн
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Eines Abends kam ein zugereister Bekannter mit Iversen herauf. Sie hatten sich im Café verschwatzt, und es war spät geworden – wozu verschlafene Hotelleute herausklingeln, wenn man ein Sofa und ein Bett besitzt? Und gerade heute musste sich’s treffen, dass wieder Blumenduft ihm entgegenquoll, lauter frühe Rosen, und dass ein weißes Briefchen vom braunen Tischteppich leuchtete. Iversen wurde befangen, steckte hastig das Schreiben zu sich und stellte die Vase in eine dunkle Ecke. Das ungeschickte Manöver fiel auf, der „Genosse“ machte zudringliche täppische Bemerkungen; Iversen musste an sich halten, um den Gast nicht zu beleidigen; am liebsten hätte er ihn vor die Tür gesetzt. Wie kann man nur auf den verrückten Gedanken kommen, mit einem halbfremden, gleichgültigen Menschen das Zimmer zu teilen! Er getraute sich nicht, den Brief zu lesen, musste die Kerze nehmen und damit in die Küche gehen, die er noch nie betreten hatte. Auf dem Herde sitzend, unter der ärgsten Selbstverspottung, las er die folgenden Zeilen: