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»Ich hoffe, Sie sind gut untergebracht, Moll.«

Die Stimme kam vom Schreibtisch her. Erst jetzt bemerkte Albert den kleinen Mann, der hinter dem polierten, zum Sprung bereiten Holz kauerte.

»Vielen Dank«, antwortete Albert und ging auf den Schreibtisch zu.

Graf Roderich von Blankenstein glitt um das Möbel herum und rollte vor den Rechtsanwalt.

Einen größeren Kontrast zum aristokratischen, schmalgliedrigen, leichenblassen Roderick Usher konnte es kaum geben. Der Graf war dick, klein, ungeschlacht, hatte grobe Gesichtszüge, die ihn eher wie einen Metzger als wie einen Adligen wirken ließen, und einen fast völlig kahlen, gewaltigen Kopf, dessen Röte an manchen Stellen ins Bläuliche hinüberspielte. Die fleischige Nase wucherte vor wie ein Geschwür.

Und er saß im Rollstuhl.

Albert streckte die Hand aus; der Graf ergriff sie kurz und drückte sie mit großer Kraft. Als er sie losließ, hatten sich rote Striemen in Alberts Haut eingegraben.

»Setzen Sie sich, Moll.«

Albert hasste diese Anrede. Es klang, als sei er noch immer ein linkischer Schüler. Doch er gehorchte und nahm in einem der englischen Ledersessel Platz. Er sank so tief in das knarrende Polster ein, dass sein ganzes Blickfeld plötzlich nur noch aus apfelgrünem Leder zu bestehen schien.

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