Читать книгу Die magische Bibliothek онлайн

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Ihre Bewegungen waren wie im Traum: langsam, fließend, unsicher. Je länger Albert sie ansah, desto verwirrter wurde er, desto stärker keimte in ihm der Wunsch, sie anzufassen, nur um festzustellen, ob sie wirklich aus Fleisch und Blut war.

Die junge Frau aß kaum etwas; sie legte das Besteck zur Seite und sah durch Albert hindurch. Und auch er hatte bald das Gefühl, als könne er durch sie hindurchsehen und hinter ihr verschwommen das Fenster und den Burghof erkennen. Er hielt den Atem an. Seine Hände zitterten. Aber war es nicht das, was er sich immer gewünscht hatte: einem Gespenst zu begegnen? Nein, nicht … nicht so.

Er hielt sich an der Nachspeise fest. Noch immer sagte die junge Frau kein Wort.

Da kam ihm ein Gedanke.

Er bemerkte, wie seine Hände ruhiger wurden und der Löffel nicht mehr zitterte, wenn er ihn mit Schokoladenpudding gefüllt an den Mund führte. Natürlich! Wie hatte er nur so närrisch sein und an ein leibhaftiges Gespenst glauben können! Selbstverständlich war die junge Dame ihm gegenüber die zweite Frau des Grafen. Er hatte nach dem Tod der ersten Gemahlin einfach wieder geheiratet! Bestimmt liebte die junge Gräfin das Leben in Luxus, auch wenn es hinsichtlich gewisser körperlicher Bedürfnisse offenbar Probleme gab, denn sonst hätte ihn der Graf nicht so angefahren. Nun, das ging Albert nichts an. Er lächelte breit.

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