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2.2 Die Anfänge der Sportpädagogik bei den Philanthropen
Ein weiter Begriff von Sportpädagogik beinhaltet prinzipiell alle Formen und Inhalte körperlich-motorischer Ausbildung und Erziehung zu allen Zeiten und in allen Kulturen. In der sporthistorischen und sportpädagogischen Literatur geht man jedoch in der Regel davon aus, dass mit der europäischen Aufklärung und den Philanthropen an der Wende vom 18. zum 19. Jahrhundert Theorien zur Gesamterziehung und Bildung des Menschen ersonnen und diskutiert wurden, zu der auch die körperliche Erziehung ihren Teil neben der geistigen und moralischen Erziehung beitragen sollte. Die Pädagogik ist so gesehen eine moderne, handlungsorientierte (Sozial-)Wissenschaft, die erst mit der Rezeption philosophischer Grundschriften der Aufklärung und des Neuhumanismus, etwa von John Locke (1632–1704), Jean-Jacques Rousseau (1712–1778) oder auch von Immanuel Kant (1724–1804), Georg Wilhelm Friedrich Hegel (1770–1831) oder Friedrich Schleiermacher (1768–1834), beginnt. Das Wirken des großen Schweizer Pädagogen Johann Heinrich Pestalozzi (1746–1827) in Theorie und Praxis von Erziehung und Bildung und dessen Bedeutung für die Pädagogik und auch die Sportpädagogik bis in die Gegenwart ist Bestandteil dieser geistesgeschichtlichen Tradition.