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5.

In der Schule tat ich in der Zwischenzeit nichts mehr. Ich saß nur noch lustlos meine Tage ab. Ich baute ein bisschen Mist, ich interessierte mich für Mädchen, und ich bekam kaum etwas von dem mit, was der Lehrer erklärte. In meine Bücher schaute ich nur, wenn es gar nicht anders ging: für die Prüfungen. Ein paar Jahre kam ich damit durch. Ich war von der Grundschule zunächst zur VWO gewechselt, der anspruchsvollsten Sekundarschulform in den Niederlanden. Das erste Jahr dort packte ich noch, und irgendwie wurde ich auch noch in die Dritte an der VWO versetzt, aber mein Interesse an der Schule entwickelte sich umgekehrt proportional zu meinem Interesse am Radsport.

Ich hatte nur noch einen einzigen Traum, und das war, Radprofi zu werden. Alles musste dahinter zurückstehen. Ich stand mit Radsport im Kopf auf, ich frühstückte mit Radsport im Kopf, ich putzte meine Zähne mit Radsport im Kopf, ich atmete Radsport und ich ging mit Radsport zu Bett. Der niederländische Verband besorgte mir einen Trainer: René Kos. Er entwarf Trainingspläne für mich. Ich machte immer mehr, als draufstand. Ende 2000, bevor ich von der U17 zu den Junioren wechselte, kaufte mein Vater einen Motorroller, hinter dem ich trainieren konnte. Am Nachmittag, wenn er vom Flughafen Schiphol nach Hause kam und ich aus der Schule, fuhren wir stundenlang über die Polder von Nordholland. Und jeden Donnerstagabend fuhr ich, egal ob bei Regen oder schönstem Wetter, mit Licht am Fahrrad zum Velodrom in Alkmaar, um dort zu trainieren – und anschließend fuhr ich spät abends wieder nach Hause. Zwanzig Kilometer hin, zwanzig Kilometer zurück.

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