Читать книгу Kunst des Lebens, Kunst des Sterbens. Wie wir den Traum von Ich und Welt mit Achtsamkeit, Mitempfinden und offenem Gewahrsein meistern und befreiende Luzidität erlangen können онлайн

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Die Augenblicke, in denen wir angerührt sind vom Tod und uns die eigene Sterblichkeit bewusst wird, sind ein kostbarer Stimulus, um das Ausmaß unserer Anhaftung an banale Zerstreuungen und Zeitvertreibe zu erkennen und infrage zu stellen. Die Geistesschulung, egal, ob christlich, hinduistisch oder buddhistisch, verlangt von den Übenden, aller verdrängten Ängste und Anhaftungen, aller Gedanken und Gefühle durch die fortgesetzte Pflege von Geistesruhe, Wachheit und Selbstbeobachtung gewahr zu werden. Wenn wir sie direkt anschauen, können wir sie als das erkennen, was sie sind, und uns von unheilsamen karmischen Spuren und Gewohnheitstendenzen reinigen.

Alles Unbewusste kann, wie sonst nur post mortem möglich, bereits jetzt hervorkommen und jede Erfahrung, ob als Freude oder als Leid empfunden, wird uns zum Brennstoff, um das heilige Feuer des reinen Gewahrseins zu nähren.

Wenn wir lernen, allen Erfahrungen mit Gleichmut zu begegnen, ohne das eine festzuhalten und das andere zu verdrängen, erkennen wir deutlicher die wahre Natur aller Erscheinungen als die Untrennbarkeit von Form und Leere. Alle Phänomene sind gleichermaßen reine Energie – der Stoff, aus dem alle Träume sind, und schön und hässlich, angenehm und unangenehm sind nur Zuschreibungen gewesen, die der unterscheidende Verstand sich selbst gemacht hat.

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