Читать книгу Kunst des Lebens, Kunst des Sterbens. Wie wir den Traum von Ich und Welt mit Achtsamkeit, Mitempfinden und offenem Gewahrsein meistern und befreiende Luzidität erlangen können онлайн

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Betrachten wir sie frei vom begrifflichen Denken, haben alle Dinge, scheinbar so verschieden, denselben Sinn und denselben Geschmack von Klarheit, Seligkeit und Leerheit. Es ist der Geschmack der unbegrenzten, undefinierbaren Freiheit aller Dinge und des Geistes.


Der Mensch, der den Tod verdrängt und dem die Kostbarkeit und Begrenztheit seiner Lebenszeit deshalb nicht bewusst sind, hat meistens die Neigung dahinzuleben, als würde er ewig leben. Der Buddha hat deshalb empfohlen, sich der eigenen Sterblichkeit täglich mehrmals zu erinnern, um den daraus entstehenden Impetus für die Praxis zu nutzen.

Die ruhige, nichturteilende Achtsamkeit auf die »vergänglichen Natur« all unserer Erfahrungen, anicca, in jedem Augenblick neu und frisch, ist die grundlegende Praxis des Vipassana, die uns durch direkte Wahrnehmung aus der konzeptuellen Fantasiewelt eigener Erwartungen und Befürchtungen zurückführt in die Wirklichkeit des ewigen Jetzt. Deshalb sagte der Buddha: »Von allen Spuren ist die des Elefanten die größte. Von allen Achtsamkeitsmeditationen ist die, der Vergänglichkeit gewahr zu sein, die höchste.«

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