Читать книгу Steff онлайн

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Zuerst dachte sie, sie sei herausgewachsen, denn sie hatte schon den starken Verdacht, daß es ziemlich kindisch war, durch die Welt zu laufen und Tagträumen nachzuhängen, und vermutlich kann man es nicht mehr, wenn man älter wird.

,So ist es vielleicht‘, dachte sie, denn die ganzen letzten Wochen hatte sie kein bißchen phantasiert. Aber sie kam schnell zu dem Schluß, daß es daher kam, weil die letzten Wochen so abscheulich gewesen waren. Einfach unerträglich. Und wenn man die totale Depri hat, dann gibt es keinen Platz zum Phantasieren – obwohl man es gerade dann am nötigsten brauchen würde.

Wenn man drei Wochen lang jeden Tag Regelschmerzen hat, dann stimmt doch was nicht. Und wenn man es außerdem noch schafft, drei gigantische Pickel auf dem Kinn zu bekommen, gleichzeitig fett wie ein Schwein wird und jeden Abend beim Einschlafen heult, ja dann geht es einem doch wirklich nicht gut. Und genau so war es.

Es war tatsächlich so schlimm, daß sie die letzten Wochen das Gefühl hatte, in einer Art Nebel herumzulaufen. Oder in einem Glaskäfig. Ja genau, das war besser. Sie hatte das Gefühl, in einem Glaskäfig eingeschlossen zu sein, von der Umwelt abgeschlossen, hätte man sagen können. Und wenn sie sich bewegte, dann in Zeitlupe.

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