Читать книгу Steff онлайн

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Es war natürlich ziemlich gemein, ihr nicht zu helfen, aber sie hatte so eine schöne Stimme, er hatte schon lange keine so schöne Stimme mehr gehört. ,Sie singt bestimmt sehr schön‘, dachte er. ,Vielleicht wartet da sogar eine Karriere auf sie.‘

Ihr so gegenüberzusitzen, während der Nebel sich lichtete und die Strahlen der Novembersonne mit dem Herbstlaub spielten und langsam über das verdreckte Küchenfenster glitten, den ausgezeichneten Lammbraten zu essen und dabei ihren umständlichen Ausführungen zuzuhören, kleine kristallglitzernde Schweißtropfen auf ihrer glatten Stirn hervortreten zu sehen, ihre daunenweichen Wangen anzuschauen, ihre gerade Nase die Farbe wechseln zu sehen wie eine falsch programmierte Verkehrsampel, zu hören, wie sie schluckte, Luft holte und sich gleichsam Mut erkämpfte, um mit ihrer Erzählung fortfahren zu können – ja, das war wirklich ziemlich angenehm.

,Es tut weh, wenn die Knospen aufplatzen‘ dachte er und kicherte in Gedanken, ,aber es klingt verdammt noch mal nicht schlecht. Und das Gleichnis mit der kaputten Ampel war auch gar nicht so übel. Nein, richtig gut, bisher eines der besten. Verglichen mit dem angestrengten Vergleich von der weißen Katze und dem an den Haaren herbeigezogenen Ölbohrturm ist es richtig spitzenmäßig.‘ Sie wechselte nämlich wirklich von Knallrot über eine Art Orange zu einem schwachen Grünschimmer (man konnte fast meinen, daß ihr übel war), während sie erklärte, wie alles zusammenhing.

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