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Im Philosophieunterricht geht es darum, den Schüler hinzuführen zu den überkommenen und gegenwärtigen Problemstellungen und -lösungen der Philosophie, zu den Methoden des Philosophierens (wie zum Beispiel transzendentale, dialektische, hermeneutische usf.) und schließlich zu den Wegen, sich philosophische Schriften philosophisch erschließen zu können. »Hinführung« ist also kein Heruntertransformieren der großen Denker auf Schülerniveau, umgekehrt kommt es vielmehr darauf an, die Schüler zur Philosophie zu führen. Dazu eignen sich vor allem paradigmatische Autoren. Darunter sind solche zu verstehen, die eine Philosophie in ihren Grundzügen entwickelt haben, die in der Folgezeit zum Ausgangspunkt weiterer philosophischer Diskussion wurde.

Ich habe die eine unterrichtspraktische Folge meines didaktischen Grundsatzes aufgezeigt, dass Didaktik der Philosophie philosophisch ist. Ich komme zur nächsten, die das Redeverhalten betrifft.

Da die Philosophie als solche nicht dialogisch ist, besteht keine Notwendigkeit, den Dialog zum unterrichtspraktischen Prinzip des Philosophieunterrichts schlechthin zu erklären. Das heißt nicht, dass das Gespräch aus dem Philosophieunterricht verbannt werden müsste; vielmehr ist das philosophische Gespräch als das zu sehen, was es ist: nämlich ein sehr sinnvolles Verfahren der Unterrichtsgestaltung, aber es ist weder das einzige Verfahren, noch ist es ein philosophiespezifisches. Das philosophische Denken jedenfalls geht nicht im Dialog und schon gar nicht in Kommunikation auf. Der Dialog ist weder eine notwendige noch eine zureichende Bedingung für Philosophie. Nicht überall, wo Dialog ist, ist Philosophie, und nicht überall, wo Philosophie ist, ist Dialog.

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