Читать книгу Das Rennen gegen die Stasi. Die Geschichte des Radrennfahrers Dieter Wiedemann онлайн

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Bestenfalls eingeschränkt konnte dies nach Kriegsende für die deutschstämmige Bevölkerung in Polen und der Tschechoslowakei gelten. Im Sudetenland hatten bei Kriegsausbruch rund drei Millionen Volksdeutsche innerhalb der Grenzen der tschechoslowakischen Republik gelebt. Obwohl die Mehrzahl von ihnen nie einen Fuß auf deutschen Boden gesetzt hatte, wurde 1945 bei der Potsdamer Konferenz ihre Vertreibung angeordnet, was nicht nur angesichts der fehlenden Infrastruktur auch eine gewaltige logistische Herausforderung darstellte. In der Zwischenzeit waren sie entsetzlichen Repressalien durch die einheimische Bevölkerung ausgesetzt. Als Sündenböcke mussten sie für all die Gräueltaten herhalten, die im Namen des Vaterlands begangen worden waren, und so gehörten sie zu den ersten Opfern von ethnischen Säuberungen in der Nachkriegszeit. Erneut wurden zahlreiche Menschen vergewaltigt, umgebracht oder in Lagern eingesperrt, die kaum humaner waren als jene, in denen die Nazis die condition humaine entweiht hatten.

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