Читать книгу Die vierzehnte Etappe. Radsportgeschichten онлайн
14 страница из 98
Ich ziehe noch an ein paar Fahrern vorbei, aber nicht schnell genug, ich muss vor der Kurve bremsen, und in die Gruppe hineinzudrängen kostet mich wieder ein paar Plätze, mehr als zehn Mann sind vor mir. Ich komme schlecht aus der Kurve, kurz vor der Ziellinie werde ich noch vom Vereinskollegen Winnubst überholt. Ich zähle zwei Mal die Rücken vor mir: sechzehn. Ich bin also Siebzehnter geworden: im Preisgeld.
Ich fahre zurück zu den Umkleiden, ich fühle die Aufregung schon gar nicht mehr. Es ist unbefriedigend, diese kurzen Rennen. Ich fühle mich, als wären mir die Flügel gestutzt worden, nach all den schönen Rennen in Frankreich, die mehr als drei Stunden dauern. Radsport wird erst Radsport nach hundert Kilometern. Unterwegs zu den Umkleiden wird mir drei Mal gesagt, dass ich den Eindruck machte, nicht besonders gut zu fahren. Ich erkläre, dass ich einen schleichenden Plattfuß hatte, aber trotzdem noch ins Preisgeld gefahren sei. Wer will, darf in den Reifen kneifen. Ich stelle ein paar Mal die Standardfrage: »Bist du noch was geworden?« und erhalte ein Mal die Standardantwort: »Nichts, aber wir sind wieder heil zurückgekommen, und das ist das Wichtigste.«