Читать книгу Die vierzehnte Etappe. Radsportgeschichten онлайн
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Zwei Runden vor Schluss hat die Buis-Gruppe ihren Vorsprung etwas vergrößert, es scheinen jetzt ungefähr zwanzig Sekunden zu sein. Spannend für sie, aber drei Mann sind zu wenig. Und mit der Geschwindigkeit, die ein Peloton auf den letzten Kilometern entwickelt, können enorme Rückstände wieder wettgemacht werden.
Van der Horst fährt an die Spitze und hat wieder eine ganze Schlange hinter sich, aber jetzt scheint ihm das nichts auszumachen. Er rast schnell weiter, er eröffnet die Jagd auf Buis. Damit ich meinen Platz vorne nicht verliere, muss ich mithelfen, ich fühle mich langsam auch etwas besser. Aber die Pedaltritte an der Spitze tun jedes Mal weh: Das ist ein starker Gegenwind, wenn man ihm mit fünfundvierzig Kilometern pro Stunde entgegenstrampelt.
Bei der Glocke für die letzte Runde haben Buis und seine Mitstreiter nur noch hundert Meter, und es steht jetzt fest, dass sie eingeholt werden. Aber das geht auf so viele Arten und Weisen; ich fühle, dass etwas passieren wird. Da: Van der Horst attackiert. Ein anderer springt hinterher, ich bleibe machtlos hinten an der Spitze des Pelotons zurück. Dann kommt ein konzentrierter Wutanfall, und ich versuche es auch. Glücklicherweise gibt es den Brückenkopf zwischen mir und Van der Horst. Ich schaffe es an sein Hinterrad und warte da kurz. Nein, er ist nicht bereit, mich an die Spitze zu bringen. Ich springe an ihm vorbei; alleine fahre ich durch die zwei Kurven und strample dann gegen den Wind. Ich muss weiter, ich darf nicht mal zurückschauen, wie viele mit mir mitkommen. Ich denke: Du Riesenidiot, das hat wieder gar keinen Sinn, du vermasselst nur deinen Sprint.