Читать книгу Die vierzehnte Etappe. Radsportgeschichten онлайн
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DAS MITERLEBEN VON ETWAS HEITEREM
Ein befreundeter Fahrer kam vor kurzem bei einem Rennen in Belgien zu Fall. Er hatte eine Kniewunde, und die Umstehenden und auch er selbst kamen zu dem Schluss, dass ein Krankenwagen kommen musste, um ihn ins Krankenhaus zu bringen. Der Krankenwagen kam schnell, aber die Fahrt dauerte lange: Der Fahrer konnte das Krankenhaus nicht finden. Da er außerdem ausschließlich Französisch sprach und man sich in einem rein flämischen Gebiet befand, war es mein Freund, der einige Male aussteigen musste, um den Weg zum nächstgelegenen Krankenhaus zu erfragen.
Sollte er also irgendwann mal gefragt werden, ob er jemals etwas Heiteres beim Radrennen erlebt hat, kann er Ja sagen. Selbst würde ich am liebsten antworten: Ich musste mal an einem geschlossenen Bahnübergang warten. Meine bescheidene Sehnsucht, so etwas auch einmal mitzuerleben, ist aber nie in Erfüllung gegangen, auch nicht in der Luxemburg-Rundfahrt der Senioren, die ich letzte Woche bestritt und die sich dafür, als Etappenrennen, besonders gut geeignet hätte. Wir hatten in Luxemburg unser eigenes Begleitfahrzeug, das aber Probleme mit der Batterie hatte; wir haben es Etappe für Etappe kurz vor dem Start anschieben müssen, zum Entsetzen unseres Soigneurs, der den Effekt seiner lang andauernden Massagen in Sekunden in Rauch aufgehen sah.