Читать книгу Soziale Arbeit in der Justiz. Professionelles Selbstverständnis und methodisches Handeln онлайн

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Auch aus dem Respekt vor der Bewältigungsleistung Deklassierter verbieten sich einseitige Schuldzuweisungen, etwa im Sinne rein individualistischer Ursachen von Kriminalität, vielmehr sieht sich lebensweltorientierte Soziale Arbeit verpflichtet, durch Einmischung in Politikbereiche, die die Strukturen von Lebenswelten prägen, zur Verbesserung der Lebenssituation beizutragen, z. B. durch Skandalisierung und Umgestaltung der Bildungslandschaft (Grunwald & Thiersch 2018, 913). Dabei sind letztlich für die Soziale Arbeit niedrigschwellige, offene Arbeitsformen und die Arbeit mit den Ressourcen sowie die Frage nach den Stärken und ein sozialräumlicher Zugang die methodischen Konsequenzen (Thiersch 2002, 44).

Zusammenfassung: Was können wir aus dieser Basistheorie für die Soziale Arbeit in der Justiz ableiten?

a. Soziale Arbeit muss sich immer wieder selber kritisch hinterfragen, ob sie Deutungsmuster von Kriminalität aus Politik und Gesellschaft unkritisch übernimmt.

b. Soziale Arbeit braucht einen sozialräumlichen Blick auf die Wirklichkeit, sie agiert an der Schnittstelle zwischen der konkreten Lebenswirklichkeit von Menschen und den sie umgebenden oft belastenden Bedingungen.


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