Читать книгу Soziale Arbeit in der Justiz. Professionelles Selbstverständnis und methodisches Handeln онлайн

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Mit Blick auf die Zwangskontexte schreibt Maja Heiner:

»Die Grenzen von Aushandlung, Verständigung und hoffendem Abwarten, die den rekonstruktiven Ansatz kennzeichnen, wurden ebenso deutlich wie der Bedarf an Kriterien, um Risiken einschätzen zu können – trotz verbleibender Unwägbarkeiten« (Heiner 2013,19).

»daß der Zuständigkeitsbereich der Justiz nun einmal keinen angemessenen Rahmen für eine intensivere Bearbeitung psychosozialer Probleme bietet, weil Hilfe und Kontrolle in einem allzu engen Zusammenhang stehen. […] Das Motto lautet vielmehr: ›Raus aus der Justiz!‹ » (Geiger & Steinert 1993, 119).

Auch in neueren Publikationen wird die Kompatibilität justiznaher Sozialarbeit mit wesentlichen Maximen sozialarbeiterischen (besser: sozialpädagogischen) Selbstverständnisses in Frage gestellt (so z. B. Ghanem & Graebsch 2020, 70).

In letzter Konsequenz heißt also ein stringentes Festhalten an einem so verstandenen Lebensweltansatz, das Feld öffentlicher Justizsozialarbeit (und vermutlich einige andere Arbeitsfelder auch) aufzugeben.


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