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Nach dem traurigen Ausgang des peloponnesischen Krieges ließ die neue oligarchische Regierung Athens 1500 seiner reichsten Bürger hinrichten und deren Vermögen konfiszieren, um Geld in die Staatskasse zu bekommen. Aber das Ergebnis war enttäuschend; der Grundbesitz dieser Reichen ließ sich nicht veräußern, weil niemand mehr da war, der Geld hatte. Und wer würde es auch gewagt haben, zu zeigen, dass er noch Geld hat, wenn er damit rechnen muss, zu den Reichen gezählt zu werden, die ihres Reichtums wegen des Todes würdig sind? – So wirkten zwei Ursachen zusammen, das Geld vom Markt zu fegen:

Einesteils der tatsächliche Geldabfluss an die Händler aus den fernen Ländern, die das Brotgetreide für das Volk wie auch die Spezereien und den Luxus für die Vermögenden lieferten; und anderenteils die spekulative Erwartung und die ängstliche Sorge, dass das Geld noch knapper und am allgemeinen Begehren gemessen noch kostbarer werden würde. Immer schon wurde ein Ding just in dem Moment, in dem es am dringlichsten begehrt wird, in auffälliger Weise knapp – weil eben Knappheit den Wert noch steigert.

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