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Von Erzbischof Wichmann von Magdeburg sind mehr als 70 verschiedene Prägungen bekannt; Erzbischof Wichmann scheint der Erste gewesen zu sein, der die eigenen Münzen selbst wieder aufrief, während doch nach der Rechtsregel des Sachsenspiegels die Münzerneuerung nur bei Herrschaftswechsel erfolgen sollte. Die Münzverrufung wurde unter seiner Herrschaft zweimal im Jahre vorgenommen, am 4. Fastensonntag vor Ostern und an Mariä Himmelfahrt, am 15. August; wahrscheinlich waren diese Termine auch Markttermine. Für 12 alte Pfennige wurden jeweils 9 neue Pfennige gegeben. Von den Erträgnissen dieser Münzerneuerung kann man sich ungefähr ein Bild machen, wenn man erfährt, dass Erzbischof Wichmann einige Jahre verpflichtet war, aus der »moneta Magdeburgensi« jährlich 236 Mark Silber – die »Kölnische Mark« zu 233 g oder rund 240 Denarii – an den Domschatz abzuführen. Das waren also jeweils mehr als 56 000 Silberpfennige!

Das Verfahren des Erzbischofs Wichmann machte sehr bald Schule; schon prägten auch die Bischöfe von Halberstadt und Hildesheim solche Münzen, die Askanier und die Welfen, die Landgrafen von Thüringen – zu jener Zeit, als die Wartburg erbaut wurde – und zahlreiche Abteien und Städte. Zu den schönsten Prägungen der damaligen Zeit zählen die Halberstädter Stephans-Pfennige, die sicherlich nicht wenig zur Finanzierung der im 12. Jahrhundert entstandenen berühmten Chorschranken in der Halberstädter Liebfrauenkirche beigetragen haben. Auch die Kaiserlichen Münzstätten Barbarossas prägten solche »Brakteaten«, wie man diese dünnen, leicht zu brechenden und zu teilenden Münzen allerdings erst in der Folgezeit nannte.*

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