Читать книгу Die Tyrannei des Geldes. Henri-Frédéric Amiel über Besitz und Bürgertum онлайн

16 страница из 39

Was sich nach der «Entfestigung» herausschälte (ein Wort, das Amiel zugesagt hätte), war die uns heute vertraute Stadt. Sie wendete sich dem See zu, mit dem Bau von grosszügigen Quais, Uferpromenaden, Brücken und Parks. Die 1857 eingeweihten beiden jets d’eau setzten mit ihren Fontänen dieser Öffnung ein Denkmal. Das tat auch die fünf Jahre später eröffnete Montblanc-Brücke, die gleichsam einen Schlussstrich unter die Ära der Enge und Einkapselung zog. Viele Neuerungen der Epoche von 1850 bis 1870, die uns hier interessiert, gehen zurück auf die Aufbruchszeit der Jahrhundertmitte. Sie wird durchwegs verknüpft mit dem Namen von James Fazy, dem tatendurstigen Genfer Staatsmann und Publizisten. 1846 hatte sich seine radikaldemokratische Partei an die Macht geputscht, und bis zu seiner Abwahl 18 Jahre später bestimmte Fazy weitgehend die Geschicke der Stadt. Dabei stützte er sich auf eine Ämterkumulation, wie sie höchstens noch in Zürich dem eine Generation jüngeren Alfred Escher zugestanden wurde. Fazy war Bankengründer und -präsident, Genfer Regierungspräsident, Ständerat in Bern, dazu Besitzer und Herausgeber des tonangebenden Journal de Genève: ein Macher, ein wortgewaltiger Redner und Schreiber, ein Herrschertyp, der sich als Mann des Volks gebärdete.

Правообладателям