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«So ist die Musik doch auch einmal für etwas gut!» rief Gertrud mit betonter Befriedigung und im kindlichen Tonfall, in den sie der Mutter gegenüber zum Spaß noch manchmal verfiel.

Frau Barbara, die ihrer Tochter schon mehr als einmal geraten hatte, wieder zu reiten und Tennis zu spielen wie früher, statt immer am Klavier zu sitzen und Bücher zu lesen, überhörte die Anspielung geflissentlich. «Vielleicht kann ich dann die Rusgrund-Verwandten am andern oder übernächsten Tag noch einladen», fuhr sie fort. «Schuldig wären wir’s ihnen, Fred fährt ja fast jeden freien Tag hinauf … aber ich weiß es noch nicht, es wird zuletzt wohl eine Hetzerei geben … vorläufig bleibt’s beim andern. Und dann bringt Paul auch seinen Freund zum Nachtessen mit, den Herrn Pfister …»

«So? Ja, das scheint ein netter Kerl zu sein, nicht? Ich habe seine Gedichte gelesen und möchte ihn ganz gern näher kennenlernen …»

«Was macht die Madame? Ist ihr das neue Mädchen noch nicht davongelaufen?» ‹Madame› nannte Frau Barbara ironischerweise die alte Frau Hartmann, Gertruds Schwiegermutter, die mit schwer erträglichen Eigenheiten im Hartmannschen Hause den zweiten Stock bewohnte.

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