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Im weiteren Verlauf des Nachmittags stellte sie sich auf eine bestimmte, etwas gönnerhafte Haltung ein, die ihr erlaubte, Anteilnahme an Susis Geständnissen zu verraten, ohne sich zu vergeben oder sie gar erwidern zu müssen.

Abends, als sie im Begriffe war, Susi ihrem Manne vorzustellen, ertappte sie sich auf einer Regung, die sie sogleich entschlossen bekämpfte: Sie schämte sich dieser Freundin. Sie sah voraus, daß Hartmann das schlampige, schwatzhafte Weibchen kühl verachten, aber ihm dennoch zuvorkommend und freundlich begegnen werde. «Er soll sie nicht verachten, er hat kein Recht dazu, es ist lauter Dünkel und Überheblichkeit», dachte sie und behandelte dann Susi bei Tische mit Absicht besonders freundschaftlich; aber zugleich wunderte und ärgerte sie sich, wie affektiert sich dies einst so natürliche Wesen vor Hartmanns Augen benahm. Nach dem Essen fing sie einen kurzen, ironischen Seitenblick ihres Mannes auf, den sie genau verstand. «Ach was, es geht dich gar nichts an!» dachte sie trotzend und fuhr in der Folge fort, Susi gegen ihr eigenes Gefühl mit aller Herzlichkeit zu behandeln.

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