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Indessen trat ein häusliches Ereignis ein, das ihr sonst wenig zu schaffen machte, unter den Umständen aber, mit denen es zusammentraf, ihre Geduld auf die letzte Probe stellte. Herr und Frau Frey von Wurzach, Verwandte ihres Mannes, die ein Gut auf dem Lande bewohnten, meldeten sich zu einem kurzen Aufenthalt im Hartmannschen Hause an und wollten noch rechtzeitig zum Abendessen eintreffen. Gertrud mußte sie notgedrungen bei der Schwiegermama im oberen Stock unterbringen, aber sie kannte die damit verbundenen Schwierigkeiten zu gut, um vor der Heimkehr ihres Mannes auch nur einen Finger zu rühren. Fast gleichzeitig empfing sie die Einladung «zu einer kleinen musikalischen Soiree» auf diesen Abend bei Professor Junod. Ihr erster und einziger Gedanke dabei war, daß sie dort mit Albin Pfister zusammentreffen werde. Sie begann sogleich aufgeregt zu überlegen, ob sie der Einladung folgen solle oder nicht, sah aber voraus, daß diese Überlegung zu keinem vernünftigen Schlusse führen konnte, und stellte in nervöser Hilflosigkeit alles auf die Laune des letzten Augenblicks ab.

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