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Bei diesem Gedanken wurde ihr schwach und kalt. Weder vor noch während ihrer Bekanntschaft mit Albin hatte sie jemals an diese Möglichkeit gedacht, wie sie denn überhaupt nichts mehr auf irgendwelche Folgen hin bedacht, sondern aus lauter Angst vor der Zukunft nur noch von einem Tag in den andern hinübergelebt hatte.

Sie setzte sich auf den Diwan, aber im nächsten Augenblick erhob sie sich aufgeregt wieder. «Ich kann nicht hier bleiben, sonst werde ich verrückt … es muß etwas geschehen … Ach, was soll ich tun, was soll ich tun?» Ihr nächster Gedanke war, Mama aufzusuchen und ihr alles zu bekennen, aber sie sagte sich sogleich, daß Mama für das Verzweifelte ihrer Lage kein Verständnis hätte. «Sie würde mir nur Vorwürfe machen und gar nicht begreifen, wie furchtbar es für mich ist … und wenn ich sagte, daß Albin … sie würde es niemals begreifen … sie kennt Albin nicht, und wenn sie ihn dann mit diesem Menschen vergliche, den sie ja für einen Edelmann hält … nein! Albin ist ja tausendmal mehr wert als dieser Mensch, der mir den Umgang mit ihm verbieten will … Verbieten! Als ob ich seine Leibeigene wäre! Niemals! Überhaupt … ich wollte zu Junods fahren, und er soll mich nicht daran hindern … er weiß, daß ich Albin treffen will, und wenn ich jetzt hierbleibe … diese Genugtuung soll er nicht haben … ja, ich muß Albin treffen, das ist das einzige, was ich jetzt tun kann …»

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