Читать книгу Immer ist alles schön. Roman онлайн

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Auf dem Wannenrand sitzend, betrachten wir uns im Spiegel und suchen in unseren Gesichtern die Gesichter unserer Väter. Ich finde die Wangenknochen meines Vaters und Bruno die Augenwimpern seines Vaters. Mutter steht im Flur und hängt ein Bild eines Kranichs an die Wand.

Der Kranich sei das Tier der Weisheit, sagt sie und, Brunos ­Vater sei ein rothaariger Mann gewesen, einer mit einem schönen Gesicht, das Schöne an seinem Gesicht sei gewesen oder sei es immer noch, dass die Gesichtshälften ungleich gewesen seien. Er habe mit nur einer Gesichtshälfte gelacht.

Wo er wohl jetzt sei, fragt Bruno, ganz beiläufig soll es klingen, geradeso, als ob es ihn nur wenig interessiere.

Mutter sagt, sie hätte ihn im Wald getroffen, aber da sei er jetzt bestimmt nicht mehr.

Was er denn wohl im Wald getan haben könnte, damals? Fragt Bruno noch immer geradeso, als ob es nichts zu bedeuten hätte.

Ach Tierchen, sagt Mutter und macht das Gesicht zu, wie die Geschäfte in der Innenstadt am Abend die Rollläden vor den Schaufenstern runterlassen.

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