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Schon bei ihrer ersten Begegnung war da diese Unruhe. Ihre Art, ihn anzuschauen, zu lächeln und den Blick zu senken. Wie sie sich bewegte. Ihre feinen Züge, trotz der kräftigen Nase ihres Grossvaters und dem breiten Mund. Alles an ihr verführte ihn dazu, sich vor ihr aufzuspielen. Djamila Ushindi Naomi sollte ihn, Marc René Moody, für etwas Besonderes halten. Er träumte von einer Beziehung, doch obwohl er durchaus glaubte, dass sie ihn mochte, spürte er keinen Augenblick, dass es sie in seine Nähe trieb, wie umgekehrt ihn, dem sie fehlte, sobald sie nicht um ihn war.

Hatte sie sich derart gut im Griff? Oder waren in ihrer Gesellschaft solche Gefühle nicht erlaubt? Liebe, Sehnsucht?

Sein Grossvater, dessen grosse Liebe eine Kenianerin war – seine Alice! –, behauptete, Liebe sei Unfug, überflüssiges Geschwätz. Selbst in Europa ein junges Phänomen, das sich früher niemand leisten konnte. Die Verbitterung eines alten Mannes. Eine Ausrede, um sein selbstgewähltes Eunuchentum zu verteidigen. Die Behauptung, es gebe keine glücklichen Paare und jede Liebe ende tödlich, fand Moody abartig. Da konnte der Alte solange auf Romeo und Julia verweisen, wie er wollte.

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