Читать книгу Die Bargada / Dorf an der Grenze. Eine Chronik онлайн

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Man sah sie selten mehr. Sie spann sich in ihrem Hause ein, was sie aber nicht hinderte, alles zu wissen, was sich auf der Bargada zutrug, und mit besonderem Spürsinn zu ahnen, was weder zu sehen noch zu hören war. So war ihr aufgefallen, daß Orsanna an gewissen Tagen eine andere Ordnung in ihre Arbeit brachte, hier war statt dort, ausging, wo sie sich sonst im Hause beschäftigte. Sie fand bald heraus, daß diese Veränderungen im Tagesplan mit dem Auftauchen des jungen Wegknechtes zusammenfielen. Schau, schau! Neugierig strich sie herum, fing mit Or­sanna Gespräche an und tauchte unerwartet im Hause auf. So kam sie eines Abends, als Giovanni in der Küche saß, hereingeschlurft und hockte kichernd dem Jungen gegenüber auf einen niedern Schemel, von wo sie ihn mit kleinen, von Hautsäcken verhangenen Augen musterte. Er erzählte gerade von der Gant des Spertini, der nicht mehr aus seinen Schulden zu retten sei und nun das Tal verlasse, um in einer Stadt als Handlanger seinen Verdienst zu suchen, während seine Frau und die Tochter, jene Alda, die Tomaso für seinen Sohn ausgewählt hatte, die Wirtschaft «Zur Post» übernähmen. Tomaso nickte. So hatte es kommen müssen, weil Bernardo ohne Vernunft seine guten Pläne durchkreuzte.

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