Читать книгу Die Bargada / Dorf an der Grenze. Eine Chronik онлайн

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Als die Mutter des Mädchens, die Wirtin, aus dem Hause kam, um nachzusehen, warum die Bestellung so lange daure, hielt Bernardo das Mädchen mit einem Arm umschlungen. Die jungen Leute schauten einträchtig und versunken ins Land hinaus. Über ihnen schwirrten und zwitscherten die Schwalben. Die Wirtin traute ihren Augen nicht. Was fiel Bellinda ein? Sonst brachte sie die Tochter kaum dazu, einen Gast zu bedienen, und nun setzte sie sich mit dem ersten besten an den Tisch und tat schön mit ihm. Zornig segelte sie heran, daß die Falten ihres weiten Rockes wedelten, und schlug mit der Hand auf den Tisch. Bellinda schien nicht zu wissen, wie ungewöhnlich ihr Benehmen war. Sie stand auf und sagte freudig zu der Mutter: «Das ist der Soldat, der sich für mich einsetzte.» Die Mutter, etwas besänftigt, hatte nicht im Sinn, schon ein­zulenken. Unwirsch murrte sie: «Ein feiner Soldat, der mit Messerhelden geht!» Bernardo wehrte sich für den Freund, er sei sonst recht, sie seien eben hitzig geworden, und so geschehe schnell ein Unheil. Es lohne sich übrigens nicht, davon zu sprechen. «So, so, es lohnt sich nicht», sagte spitzig die Frau, «aber es lohnt sich, wie ich sehe, meiner Tochter nachzu­stellen!» Zu Bellinda gewendet, befahl sie: «Geh ins Haus!» Dann kehrte sie sich mit gemachter Freundlichkeit zu Bernardo: «Und was wünscht der Herr?» Bellinda stand beschämt auf und verschwand in der Haustüre. Bernardo aber sagte: «Wenn Ihrʼs so nehmt, dann könnt Ihr auch Euren Wein behalten. Es gibt Orte, wo man freundlicher ist», schnallte seinen Gurt um, den er abgelegt hatte, schob sich die Mütze auf dem Kopf zurecht und ging mit lauten Schritten zum offenen Tor hinaus.

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