Читать книгу Mich hat niemand gefragt. Die Lebensgeschichte der Gertrud Mosimann онлайн

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Ich traue mich nicht mehr in die Schule, sondern schleiche statt dessen zu den Nachbarskindern hinüber und spiele mit ihnen.

«Wo bist du gewesen?» fragt die Bucherin barsch, als ich am Mittag heimkomme. Die Nachbarin muss es ihr gesagt haben.

«Ich will nicht in die Schule, ich habe Angst!» klage ich. Da schlägt sie mich, und sie hätte wohl nicht so schnell aufgehört, hätte nicht der Bucher eingegriffen.

«Lass das, sonst bekommt es wieder das Nasenbluten!» So verabreicht er mir an ihrer Stelle die Schläge, die mir seiner Meinung nach zustehen.

Immerhin gibt man mir einen Brief für den Lehrer mit einer Erklärung, als ich am Nachmittag in die Schule gehen muss. Ich komme zu spät, ich habe mich nicht hineingetraut, die andern sind schon am Turnen. Ich kriege erst mal eins auf den Hintern.

«Warum hast du geschwänzt?»

«Weil ich Angst gehabt habe.»

«Wovor hast du dich gefürchtet?»

«Der Bape (Papa) hat gesagt, Sie sollen den Brief lesen.»

Am andern Morgen nimmt mich der Lehrer beiseite und fragt mich genau nach jenem Vorfall aus. Der Drittklässler wird ausfindig gemacht und bekommt Schläge, bis das Lineal zerbricht. Ich gönne sie ihm.

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