Читать книгу Mich hat niemand gefragt. Die Lebensgeschichte der Gertrud Mosimann онлайн

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Die Lehrerin sorgt dafür, dass mich endlich der Augenarzt, der vom Schularztamt für Kinder mit Augenproblemen beigezogen wird, untersucht. Er verschreibt mir eine Brille, und Fräulein Otter kommt selbst an einem Samstagnachmittag mit mir zum Optiker, dort wird mir die Brille angepasst. Ich darf das kostbare Stück nach Hause nehmen.

«Oh, dazu musst du Sorge tragen!» sagt die Bucherin und nimmt mir die Brille ab. Sie legt sie, damit ihr nichts passiere, ins Körbchen zuoberst auf dem Sekretär.

Da stehe ich nun ohne Brille und brenne darauf, endlich zu wissen, wie die Welt durch die Zaubergläser aussieht. Hat nicht Fräulein Otter gesagt, ich solle sie schon ein wenig tragen und am Montag in die Schule mitbringen? So steige ich am Sonntag heimlich auf einen Stuhl und angle das Körbchen vom Sekretär herunter. Ehrfürchtig bestaune ich das Wunderwerk. Es ist ein Nickelgestell, die Gläser sind sehr dick, und zwar am Rand dicker als in der Mitte. «Gebrochene Linsen» nennt man das, habe ich später gelernt. Das rechte Glas ist stärker als das linke. Und was kann man nun alles sehen?

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