Читать книгу Mich hat niemand gefragt. Die Lebensgeschichte der Gertrud Mosimann онлайн

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Da, der Polizist! Die Kinder schieben mich vor.

«Kommen Sie, Mann», spreche ich ihn mutig an und erzähle ihm die ganze Geschichte.

«Was, was, was», brummt er ungläubig, folgt uns aber dann und besieht sich die schreckliche Tat.

«Wisst ihr, wem das Kätzchen gehört hat?» Niemand weiss es.

«Dann geht in der Nachbarschaft nachfragen, ob jemand ein Tigerli vermisst.»

Ich muss mir das Tierchen beschreiben lassen, so genau kann ich es ja nicht sehen. Zufälligerweise bin ich dann diejenige, die die Besitzerin ausfindig macht und ihr die Hiobsbotschaft überbringt. Das Bild des toten Kätzchens verfolgt mich bis heute.

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Meine Mutter hat alle zwei Wochen den Sonntagnachmittag frei, dann kommt sie mich bei Buchers abholen. An den andern Sonntagen kommt manchmal Onkel Fritz. Wir gehen miteinander ins Bethanienheim hinauf zur Mutter. Manchmal gehen wir auch nur zu zweit spazieren, kehren irgendwo ein, und der Onkel bestellt mir ein Glas Sirup.

Onkel Fritz ist mein Lieblingsonkel, er ist Buchprüfer und wohnt, noch ledig, in Zürich. Er ist immer zu Spässen aufgelegt und weiss viel zu erzählen, von der Grossmutter, von der Mutter und den Geschwistern. Eigentlich ist es mir genauso lieb, nur mit dem Onkel irgendwohin zu fahren statt zur Mutter. Oder fast noch ein bisschen lieber. Die Mutter hat immer so viel zu jammern und zu kritisieren. Sie macht auch Spässe, aber andere, so in der Art von: «Schau, da kommt ja die Tante Rosa», und ich freue mich, gehe auf sie zu, und dann ist es eine wildfremde Person, und ich schäme mich. Die Mutter findet das lustig.

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