Читать книгу Mich hat niemand gefragt. Die Lebensgeschichte der Gertrud Mosimann онлайн

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An Ostern 1924, ich bin knapp acht Jahre alt, gibt es ein grosses Familientreffen in Bern, einzigartig in unserer Familiengeschichte. Mir prägt sich dieses Ereignis tief ein, ist es doch das erste Mal, dass ich mich inmitten einer grossen Familie vorfinde und dazugehöre. Manche dieser Verwandten treffe ich zum ersten Mal in meinem Leben.

Das Fest beginnt sehr aufregend für mich. Onkel Fritz steht nämlich am Karsamstag um drei Uhr bei Buchers vor der Tür, aber die Bucherin hat versäumt, mich bereitzumachen, und ich weiss von nichts. Waschen, das Sonntagsröckchen anziehen, das Nachthemd einpacken … das muss nun alles in Windeseile gehen, ausserdem hat Onkel Fritz in der Bäckerei einen grossen Biskuit-Osterhasen für die Grossmutter bestellt, den er noch vor der Abfahrt abholen muss. Onkel Fritz zerrt mir, immer vor sich hin schimpfend, das Kleid über den Kopf und knöpft mir die Pelerine zu. Dann klemmt er mich sozusagen unter den Arm und eilt zuerst in die Bäckerei und dann zum Bahnhof, wo die Mutter auf uns wartet. Mit knapper Not erreichen wir den Zug.

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