Читать книгу Mich hat niemand gefragt. Die Lebensgeschichte der Gertrud Mosimann онлайн

21 страница из 36

«Wollen Sie diesen Puppenwagen? Ich will ihn nicht mehr.»

«Ja meinst du? Wart, ich gebe dir etwas.» Sie verschwindet im Haus, und als sie wieder herauskommt, sind wir handelseinig: Ich verkaufe meinen Puppenwagen für fünfzig Rappen und ein Konfibrot.

Mit dem Umzug wechsle ich auch die Schule. Ich komme in eine bestehende Klasse im Ämtlerschulhaus und muss mich als «Spätling « in die hinterste Bank setzen, vorne ist kein Platz frei. Die Lehrerin ist eine gestrenge Frau. Nun soll ich schreiben.

«Was schreiben?»

«Dort ist das Tintenfass und der Federhalter, schreib!»

«Ich weiss nicht, wie man das macht.» Ich habe bisher nur auf die Schiefertafel geschrieben. Sie wird ungeduldig.

«Jetzt schreib schon!» fährt sie mich an.

Ich suche tastend das Tintenfass, tauche die Feder ein – und habe schon den ersten Tolggen auf der Bank. Wie die Frau schimpfen kann! Merkt sie denn nicht, dass ich fast nichts sehe? Sie trägt doch selbst eine Brille. Doch, sie merkt es und verklagt mich prompt beim Schularzt. Es ist ein schlimmer Fehler, wenn man nicht gut sieht!

Правообладателям