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Als die Sciora droben angelangt war, stand ihr Mann vor dem Haus. Er bewegte sich nicht gerne für Unwichtiges, auch hatte er eine ausgesprochene Abneigung gegen die übelriechende ­Seite des Lebens. Die Sciora musste ihn darum recht eigentlich überreden, sich um die Angelegenheit zu kümmern, so nämlich, dass sie seine Neugierde aufstachelte, indem sie meinte, sie verstehe nicht recht, was dort auf der Halde liege und rieche, es sehe seltsam aus. Der Scior lachte über die List, setzte sich aber in Bewegung, durch den Garten, bedächtig übers Treppchen hinunter, um das Garagenhaus herum und schaute über das Mäuerchen. Ja, das war ihm eine klare Sache. Er ging gar nicht mehr in den Garten hinauf, sondern sofort den Dorfweg hinan, mit Gattin und Hunden, um unverzüglich den Herrn Segretario von dem Ungehörigen in Kenntnis zu setzen und zu bitten, man möge um Abhilfe sorgen.

Auf der Dorfstraße meinte die Sciora, sie könne doch nicht gut im Pyjama mitkommen, nicht wegen des Herrn Segretario, sondern weil das Pfarrhaus einen oberen Ausgang auf die Piazza habe und der Herr Pfarrer doch jeden Moment dort heraus erscheinen und an ihrer Bekleidung Anstoß nehmen könnte. Der Pfarrer hatte schon einmal eine Viertelstunde lang ein nervöses Lachen nicht beherrschen können, als er der Sciora einen Besuch machen wollte und sie unerwarteterweise im Pyjama getroffen hatte. Es war sehr peinlich gewesen. Als er wieder ruhiger geworden war, hatte er unvermutet großes Hagelwetter angekündigt. Die Sciora hatte nicht recht begriffen, ob als Strafe für ihre un­züchtige Kleidung oder weswegen. Jedenfalls war es besser, jetzt eine Begegnung mit dem Pfarrer zu vermeiden und den Mann allein zum Segretario gehen zu lassen.

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