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Sie zetert auf den Mann los, der klein und schmächtig vor ihr steht, von seiner Last fast zu Boden gezogen. Er wirft von Zeit zu Zeit schüchtern dazwischen: «Bubenstreiche … nächtliche Bu­ben­streiche … sonst nichts! Nichts Ernstes.» Sie kreischt: «Was, nichts Ernstes? Du nimmst sie noch in Schutz? Schäme dich … Schämen sollst du dich! Sonst nichts? Eine Beleidigung ist es, ein Tort für meine Sciori, eine Vendetta, sage ich!» Bei dem Wort Vendetta bekommt sie einen wilden Glanz in die Augen.

Teresa hatte sich in ihrem Ställchen droben über Mittag überlegt: Wenn die Tat, die ihr einen Teil ihres Heues verdorben hatte, als auf die Sciori gemünzt auf diese abgeschoben werden könnte, wenn sie, kurz gesagt, als Ärgernis für die Reichen von irgendeinem Armen gedacht und getan war, so mussten eigentlich die Sciori für das verdorbene Heu aufkommen. Ist das klar? Ja, das ist klar. Es war also sicher das Klügste, die Beleidigung nicht persönlich aufzufassen, wie sie es am Morgen spontan ge­tan, sondern sie den Sciori zu überlassen. Diese Sciori, denen es ja eigentlich gehörte, dass man sie plagte, wo man konnte, diese Sciori … so Zugelaufene … Fremde … Eindringlinge. Heute war es aber klug, diese Eindringlinge als ihre Sciori und den Tort als ihren Tort zu verkünden. Also schrie sie weiter:

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