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Die Sciora, die die Sache für heute beschließen möchte, sagte nun, sie fahre morgen ins große Dorf hinunter und werde den Vorfall dem Landjäger melden, denn, obschon es ja hier im Garten nicht mehr rieche (das stimmt nicht ganz, aber sie sagt es, um die Teresa etwas zu ärgern, denn sie kennt die Alte und weiß, wie sehr sie sich im Grunde freut, dass die Sciori auf so peinliche Art gestört worden sind), also, obschon es im Garten nicht mehr rieche, so müsse doch für später gesorgt werden, dass solche Bubenstreiche nicht wieder vorkommen. Zäh wehrt sich noch die Teresa: «Oh, Sciora, es sind nicht Bubenstreiche, es ist Vendetta … Vendetta!»

Maurilio, der Küster, hatte den ganzen Tag unter der glühenden Sonne Wasser getragen. Endlich kam der Abend. Er hatte seine Glocken zum Ave zu läuten und tat es an diesem Tage manierlich. Er läutete nur, um die Zeit anzugeben und die Frommen zum Ave einzuladen, wie es gemeint war, und nicht, um seine Mitmenschen in Verzweiflung zu bringen, wie er das seit einiger Zeit betrieb. Sein Läuten war dann ein grelles Anschlagen der Glocken, als ob er zum Sturm läuten wolle, so dass die Hunde in lautes Gejammer verfielen und die Menschen, wenn das Gellen in der Luft immer noch kein Ende finden wollte, die Hände sinken ließen und einen Fluch zum Himmel schickten, aus welchem der Lärm kam. Besonders gefürchtet waren die Läutereien des Maurilio am frühen Morgen, um fünf Uhr. Es konnte aber auch vorkommen, dass es kaum über vier Uhr war. An schlafen war dann für längere Zeit nicht mehr zu denken. Denn kaum war das eine Geläute endlich in der kühlen Luft verzittert, begann ein neues. Die Köchin Marta sagte oft zu der Sciora, dieses Läuten werde ihr den Tod bringen. Jedermann wisse, wie spät sie einschlafe, oft erst gegen den Morgen. Kaum schlafe sie, gehe das Gelärme los und höre nicht auf, bis es Zeit sei, nach den Tieren zu schauen. Sie wisse es, daran werde sie sterben. Die Glocken würden sie unter die Erde bringen. An diesem Abend aber läutete Maurilio, wie es sich gehört, kurz und deutlich. «Aha, er ist müde», dachte die Teresa halb bedauernd und halb schadenfreudig, «es ist auch nicht verwunderlich, nach diesem schweren Tagewerk. Er, der sonst nichts tut, mag es spüren.»

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