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Nach dem Ave, die Sciora saß vor dem Haus, erschien die Köchin Marta mit dem halbvollen Kehrichtkübel, begleitet von ihrer kleinen Tochter und dem Zimmermädchen aus der Stadt. Sie wollen schnell zum Wasserfall gehen, um den Kehricht zu leeren. Sonst schob sie dieses Geschäft hinaus, bis der Kübel seinen Inhalt nicht mehr fassen wollte und als Kranz rings um sich her verstreute. Heute überwog aber die Neugierde die Faulheit und so zogen die drei mit dem kleinsten Hund davon auf dem Wege zum Wasserfall, der am Mäuerchen vorbeiführt. Ver­wundert sah die Sciora zuerst den Dackel in gestrecktem Lauf zurückkommen und sich in seiner Hütte verkriechen. Dann erschien die kleine Marietta mit glänzenden Augen wegen des Ungebührlichen, das sie gesehen, dann die Marta mit verwehten Löckchen und roten Flecken auf den Wangen vor freudiger Empörung und zuletzt das ganz blass gewordene Zimmer­mädchen aus der Stadt. Sie blieben vor der Sciora stehen und schwatzten alle durcheinander. Es rieche noch sehr arg dort unten, denn viele Stellen seien immer noch ganz bedeckt mit der Sache. Maurilio habe es wohl nicht gesehen, da es versteckt gegen den Wasserfall zu liege. Er werde auch morgen noch viel Wasser tragen müssen, der Ärmste! «Aber Sciora, wer hat es denn getan? Was meinen Sie, wer hat es getan?», wollten alle drei wissen. Die Sciora schüttelte lachend den Kopf. Dann hieß sie die Neugierigen nun an etwas anderes denken. Sie finde, es sei jetzt genug über die Sache gesprochen worden. Morgen sei auch wieder ein Tag, um sich daran zu freuen. Und miteinander gingen sie ins Haus.

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