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Es traf sich, dass gerade der gute Maurilio mit seiner schweren Wasserlast die Straße hinunterkam. Teresa stellte sich ihm entgegen, breit, mitten auf der Straße. So, begann sie, er trage hier Wasser, aber er sei nicht imstande gewesen, den Übeltäter auf­zufinden. Sonst renne er jedem kleinsten Vergehen nach, als ob er der Landjäger sei. Aber heute vermöge er nichts aufzudecken. Heute, wo es wichtig wäre, dass man den Schelm fange, um den Sciori den guten Willen zu zeigen. Wenn sie Küster wäre und nicht mehr Arbeit hätte als so ein Küster, sie hätte schon längst herausgefunden, wer es gewesen sei. Sie habe übrigens, obschon sie nur die Teresa sei und alle Hände voll zu tun habe, einen verdächtigen Fleck entdeckt auf der unteren Kirchentreppe … Die Sciora hatte dem Gespräch von ihrer Gartenmauer aus zugehört und frug nun schnell dazwischen, an wen denn die Teresa denke.

«Es könnte einer an die Agnese denken», sagte langsam die Alte und zwinkerte mit den Augen. Die Sciora hatte auch schon daran gedacht, das Übel komme aus der Wirtschaft der Agnese, denn wer im ganzen Dorf, bei der spärlichen Ernährung der Menschen, konnte eine solche Menge Unrat schaffen, wenn nicht die Wirtschaft der Agnese? Sie rief also, froh über die Entdeckung: «Nun, dann ist es eben der Junge der Agnese, der den Streich gespielt hat!», worauf die Teresa mit Sybillengesicht antwortete: «Eben nein, denn ihr Kübel ist voll. Ich hatte nur ge­dacht, es könnte sie sein, sie ist es aber nicht.»

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