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So zog der Scior weiter. Die Sciora nahm den oberen Weg in ihren Garten und wartete dort mit einiger Neugierde auf das, was geschehen würde. Bald kam der Mann mit dem Bescheid zurück, leider kenne niemand den Täter, doch werde von der Gemeinde aus Wasser getragen und auf die Halde ausgegossen werden, um den Unrat hinabzuschwemmen. Nach kurzer Zeit sahen die Sciori, über ihre hohe Gartenmauer gelehnt, wie drunten auf der Straße Maurilio, der Küster, mit der Feuerwehrbrente und dem Kessel zum Feuerlöschen Wasser hinuntertrug und es dort über das Mäuerchen schüttete, Mal um Mal. Gegen Mittag nahm der Geruch ab.
Aber die Neugierde der Dörfler, die wissen wollten, wer das Unmögliche getan habe, nahm nicht ab. Vermutungen schwirrten herum, die einen beschuldigten die anderen, doch da sich die wenigen, die in Frage kamen, alle über ein volles Fass ausweisen konnten, fielen auch die besten Kombinationen immer wieder zusammen. Die Aufregung im Dorf stieg, als die Teresa am Nachmittag wieder erschien. Sie behauptete, den Gestank bis auf ihre Alp hinauf gerochen zu haben. Sie habe den ganzen Tag nicht essen können. Nicht nur wegen der verdorbenen Luft, sondern auch wegen der Beleidigung. Denn das sei eine Beleidigung, was da geschehen sei, wahrhaftig eine grobe Beleidigung … für die Sciori.