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Das Dorf war die erste Pfarrei des jungen Pfarrers. Er war erschrocken gewesen über die Fülle der Sünden, in welchen seine Pfarrkinder lebten, und er hatte sich vorgenommen, zur Ehre des Himmels und zu seiner eigenen, sie davon abzubringen. So war er ein eifriger Pfarrer geworden. Nichts entging seinen aufmerksamen Augen, seinem wachsamen Ohr. Man konnte ihn in später Nachmittagsstunde etwa gegen die Alp hinauf wandeln sehen, weil er sogar dort oben selbst nachsehen wollte, ob die Frauen und Mädchen auch so angezogen waren, wie es unserem Herrgott gefällt. Am Sonntag wurden neuentdeckte Sünder von der Kanzel herab gescholten, nicht mit Namen, aber so, dass ein jeder wusste, von wem die Rede sei. Der Pfarrer regte sich dabei sehr auf, er vergoss oft gar Tränen über seine sündigen Pfarrkinder und ermahnte sie, doch standhaft zu sein gegen das Böse. Die Kirche war voll. Es war ja nicht angenehm, sich selbst vor allen bloßgestellt zu sehen, aber es war schön zu hören, wenn der Nachbar in seinem geheimen Tun erkannt wurde. In der Fastenzeit wurde der Pfarrer noch emsiger. Er malte seinen erschrockenen Zuhörern das Fegefeuer so deutlich aus, dass sich die Frauen nach der Predigt kaum zur Kirche hinauswagten, aus Furcht, der Böse hole sie an der nächsten Ecke. Viele seufzten: Unser Herr Pfarrer ist wirklich ein heiliger Mann. Dass nun, trotz dieser Heiligkeit, der Unrat, über den sich heute alle empört hatten, aus seinem Bereich kam, daran ergötzten sich die Frauen, Teresa wie die Sciora. Das war ein richtiges Vergnügen, ohne Nebengeschmack.

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