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Meine Mutter war mit den Frauen im anderen Zimmer. Die Türe stand offen, man hörte das laute Lachen der Frauen. Die Mutter verteilte die Geschenke. Seit wir in der Bischofstraße wohnten, war meine Mutter eine fleißige Sammlerin von Aktionskleidern. Textilien, egal welcher Art, die im Preis reduziert waren, brachte sie nach Hause und lagerte sie in einem separaten Schrank in ihrem Schlafzimmer, den sie auch als Aktion gekauft hatte. Mit der Zeit kannten alle Verkäuferinnen meine Mutter, und manche von ihnen benachrichtigten sie einen Tag, bevor das Ge­­schäft die Aktionswoche startete. Diese Kleider brachte sie dann einmal im Jahr ins Dorf, nicht für nahe Verwandte, wie Mamdohs Familie, für die sie in Boutiquen eingekauft hatte, sondern für bedürftige Verwandte. Bei ihren letzten Besuchen im Dorf war sie enttäuscht gewesen, dass die Leute modischere Kleider trugen und über Mutters billige Ware sogar spotteten. Mutter aber hörte nicht auf, Aktionskleider zu sammeln. Auch diesmal hatte sie einen Koffer voll mitgebracht.

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