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Eine Strähne seines rötlichen Haares lag über der farblosen Wange. Noch nie hatte ich Rolf sprechen gehört, nie ihn lächeln gesehen. Was dachte er, allein auf dieser Insel im abendlichen Verkehr und wartend auf ein Schiff, das ihn sicher durch alle Gefahren, den Lärm und die hin- und herzuckenden Lichter nach Hause führen sollte?

Klopfte sein Herz wie meines angesichts der fremden Gesichter und der Nacht, die überall davor und dazwischen stand, als fordere sie Rücksicht und Nachsicht, Geduld und Mut? (Eigenschaften, an die man in der Helle des Tages nicht dachte, da man jedes Ding klar zu erkennen glaubte; als sei man sicher, dass Licht ein selbstverständlicher, natürlicher Rahmen und Hintergrund sei für alles und alles erkläre, bloßlege und anbiete. Damals kamen mir zum ersten Mal Zweifel – vielleicht sah und fühlte man in der Dunkelheit klarer, richtiger, direkter? Meine Sinne waren überwach; ich reagierte auf die kleinste Bewegung Rolfs, betrachtete zum ersten Mal seine Hand, die von Scheinwerfern bestrahlt und von huschenden Reklamelichtern angeleuchtet wurde.)

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