Читать книгу Die Brille des Nissim Nachtgeist. Roman. Die Emigrantenpension Comi in Zürich 1921-1942 онлайн
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Beim Eingang in den Speisesaal befanden sich an der Wand viele Holzfächer, die mit den Nummern der Zimmer versehen waren. Es war der grosse Briefkasten der Comi, der mehr in die Breite als in die Höhe ging und an eine grosse Schürze mit vielen Taschen erinnerte. Die hölzerne Schürze sah lustig aus, wenn bunt geränderte Luftpostbriefe mit grossen, fremden Marken in ihren Taschen steckten. Jedermann in der Comi wartete auf Post. Von der Eingangstür her erkannten die Pensionäre, ob Post für sie angekommen war oder nicht, und während sie frühstückten und die Post lasen, versuchte ich, die Zeit ihrer Abwesenheit zu nutzen, und brachte einige Zimmer in Ordnung.
Die Comi hatte gute und schlechte Zimmer. Gut waren die ehemaligen Wohn- und Schlafzimmer, schlecht die früheren Küchen und Dienstbotenzimmer. Das schönste Zimmer im Hause bewohnte Signora Teresa, die eine Freundin der Familie war. Sie bewohnte Nummer 30 auf der vierten Etage und verfügte über einen der zwei Balkone, welche die Comi zu vergeben hatte. Signora Teresa schaute von ihrem Zimmer aus über die Dächer von Zürich, und bei gutem Wetter konnte sie den See und die Berge sehen.