Читать книгу Die Brille des Nissim Nachtgeist. Roman. Die Emigrantenpension Comi in Zürich 1921-1942 онлайн

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Frau Paksmann benutzte die Abwesenheit ihres Mannes manchmal dazu, einen säumigen Zahler zu mahnen. «Sie sind doch ein gebildeter Mensch und wissen, dass ich keine Geschäftsfrau bin», so entschuldigte sie sich, klagend, bei dem Säumigen. Herr Paksmann duldete es nicht, dass ein Pensionär gemahnt wurde, er ignorierte die finanzielle Seite seines Unternehmens. Gewiegt zog er die Augenbrauen hoch und sagte: «Der Arme – er wird kein Geld haben.» Er sass oft in seinem Büro, ein pompöser Name für den gefangenen, handtuchgrossen Raum ohne Fenster, der früher einmal ein Aufbewahrungsort für Putzutensilien gewesen sein mochte. Er sass dort vor aufgespiessten Lieferscheinen, und niemand konnte die Gefühle erraten, die er dem Pensionsunternehmen gegenüber empfand. Einmal suchte ihn Signora Teresa in seinem Büro auf, um ihren monatlichen Pensionspreis zu zahlen. Sie hielt ihm das Geld entgegen, er aber deutete gereizt auf die Brusttasche seines Sportanzuges und sagte ungeduldig: «Stecken Sie es hinein, Teresa», und sah nicht einmal hin, wie viel Geld sie in den wollenen Schlitz versenkte. Dabei schien er das Büro sehr wichtig zu nehmen, nur er besass einen Schlüssel dazu, den er ernst in den tiefen Taschen der Knickerbockerhose aufbewahrte.

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