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Er fuhr zum Begräbnis. Als er in Stolpin anlangte, fand er einen Brief Helmuths vor: »Ich weiß nicht, ob ich aus dieser etwas überflüssigen Angelegenheit lebend herauskomme. Natürlich hoffe ich es, aber mir ist es trotzdem fast gleichgültig. Ich begrüße das Faktum, daß es so etwas wie einen Ehrenkodex gibt, der in diesem so gleichgültigen Leben eine Spur höherer Idee darstellt, der man sich unterordnen darf. Ich hoffe, daß Du in Deinem Leben mehr Werte gefunden hast als ich in dem meinen; manchmal habe ich Dich um die militärische Laufbahn beneidet; sie ist wenigstens ein Dienst an etwas Größerem, als man selber ist. Ich weiß ja nicht, wie Du darüber denkst, aber ich schreibe es Dir, um Dich zu warnen, die militärische Laufbahn (sollte ich fallen) aufzugeben, um das Gut zu übernehmen. Früher oder später wird es ja nötig sein, aber solange Vater lebt, ist es wohl besser, Du bleibst vom Hause ferne, es sei denn, daß die Mutter Dich brauchen sollte. Ich habe viel gute Wünsche für Dich.« Es folgte eine Reihe verschiedener Bestimmungen, über deren Ausführung Joachim zu wachen hätte, und zum Schluß etwas unvermittelt der Wunsch, Joachim möge weniger einsam sein als er.