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Die Kriegervereine und die Feuerwehren hatten dem Toten mit militärischem Parademarsch und scharf links gewandten Köpfen die letzte Ehre erwiesen, scharf klappten die Stiefel auf dem Friedhofkies, stramm marschierten ihre Viererreihen zur Friedhofspforte hinaus, begleitet von den kurzen abgehackten Befehlen der Führer. Auf der Stufe der Gruftkapelle stehend, hatten Herr v.Pasenow, den Hut in der Hand, Joachim die Hand am Helm, zwischen ihnen Frau v.Pasenow, die Parade abgenommen. Auch die anderen anwesenden Militärs standen stramm und die Hand am Helmesrand. Hierauf fuhren die Equipagen vor und Joachim bestieg mit den Eltern das Gefährt, dessen Klinken und sonstige Metallteile ebenso wie das Metall der Pferdegeschirre vom Kutscher sorglich in Flor verpackt worden waren; Joachim stellte fest, daß an der Peitsche gleichfalls eine Florrosette sich befand. Nun weinte die Mutter, und Joachim, der nichts zu ihrem Troste zu sagen wußte, konnte wieder nicht einsehen, warum Helmuth und nicht er von der tödlichen Kugel getroffen worden war. Der Vater aber saß steif auf dem schwarzen Leder des Kissens, das nicht hart und brüchig war wie bei den Berliner Droschken, sondern schmiegsam und mit Lederknöpfen genau abgesteppt. Einige Male schien es, als wollte der Vater etwas sagen, irgend etwas Abschließendes zu einer Gedankenreihe, die ihn offenbar beschäftigte und völlig gefangenhielt, denn er setzte zum Reden an, fiel aber gleich wieder in Starrheit und bewegte bloß stumm die Lippen; endlich sagte er scharf: »Sie haben ihm die letzte Ehre erwiesen «, hob einen Finger, als ob er noch auf etwas wartete oder etwas hinzufügen wollte und legte dann schließlich die Hand wieder flach auf den Schenkel. Zwischen dem Rand des schwarzen Handschuhs und der Manschette mit dem großen schwarzen Knopf war ein Stück Haut mit rötlichen Haaren sichtbar.

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