Читать книгу Sind wir nicht alle ein bisschen tri?. Neue Triathlongeschichten vom Kaiserswerther Kenianer онлайн
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Fahrtspiel! Die Wundertüte des Lauftrainings. Rasche Variation als Prinzip. Und als Grundvoraussetzung eine Bereitschaft zu außergewöhnlichen Übungen, von der man sonst höchstens in fragwürdigen Kontaktanzeigen liest: »Nichts muss, alles geht!«
Alleine wäre so was ja durchaus okay. Aber unter dem Druck von zehn Kerlen in ihren vermeintlich besten Jahren schwante ihm Übles. Denn moderne Männer machen sich das Leben unnötig schwer. Anstatt den Status in der Gruppe schlicht an der Körperkraft festzumachen, müssen inzwischen andere Kriterien her. Sei es die kumulierte PS-Zahl des Fuhrparks in der Garage, das Jahresgehalt, die Zahl der Google-Treffer für den eigenen Namen … oder auch – in der Welt laufender »Best Ager« ganz entscheidend – die Tempofestigkeit. »Wie lange und wie hart?«, bestimmt hier die Hackordnung.
»Kein Thema!«, hörte er sich sagen. »Wer fängt an?«
Im Geiste überschlug er, was ihn erwartete: drei Minuten intensiv, dann fünf Minuten besseres Spazierengehen, und das ganze mal zehn. In knapp anderthalb Stunden würde er aus diesem Alptraum heraus sein.