Читать книгу Sind wir nicht alle ein bisschen tri?. Neue Triathlongeschichten vom Kaiserswerther Kenianer онлайн
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Mark Allen war zu jener Zeit der unangefochtene Star der jungen Sportart. Ein Jahrzehnt lang hatte er sie dominiert. Sieben Mal gewann er den Ironman Hawaii. Für den Triathlon damals wie heute die Lichtgestalt.
Wie eine Fata Morgana war er um die Ecke gebogen. Er tauchte hinter einem Busch auf und kam dem Kenianer auf der Laufstrecke entgegen. Mark Allen grinste, hob die Hand zum Gruß und war wieder verschwunden. Auch wenn der Kenianer sicher war, dass er nur einem Trugbild aufgesessen war, traf ihn in diesem Augenblick eine Erkenntnis wie der Blitz: »So gut wie der Typ wirst du nie im Leben! Diese Leichtigkeit, diese Eleganz und dieses Tempo wirst du nie erreichen. Und dabei noch freundlich grinsen, während ich mich hier abquäle. Triathlon ist wohl doch nicht mein Sport.«
Er schleppte sich über die letzten Meter. Ausgepumpt, am Ende seiner Kräfte und ohne wirkliche Hoffnung auf eine vielversprechende Platzierung.
Im Ziel wartete das Schwesterherz voller Ungeduld und Begeisterung auf ihn. Sie war mächtig stolz auf ihren großen Bruder. Sie ahnte nichts von seinen zerstörten Träumen und von den Halluzinationen, die ihn während der letzten Stunde begleitet hatten. Zwar ließ er sich gebührend feiern, doch im Stillen war er ernüchtert. Er hatte sich insgeheim mehr erhofft. Auch die Veranstalter nahmen die Frage nach den Ergebnissen nur achselzuckend entgegen. »Unter den Ersten bist du nicht! Da drüben auf der Tafel stehen die Sieger. Alle anderen kriegen in den nächsten Wochen eine Urkunde zugeschickt.«