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„Warte doch mal, verdammt! Ich bin’s doch! Rasmus!“

Pompeij

Sie liegt im Bett, auf den großen, tiefroten Samtgardinen. Er hatte sie erst vor Kurzem in dem alten Haus gefunden, das seit dem Erdbeben verlassen war. Im Saum hängt noch immer der Schotter, und der staubige Duft kitzelt in der Nase wie an dem Tag, als sie die Gardinen von ihrem angestammten Platz mit nach Hause genommen hatten.

Er steht am Kopfende des Bettes. Sie liegt im Samt eingebettet wie in einer Hängematte, während er den Stoff vorsichtig zu sich heraufzieht, näher und näher.

„Da war ein Hund“, sagt sie.

Er lässt den Stoff sinken und betrachtet ihr umgedrehtes Gesicht unter sich. Nase trifft auf Kinn. Vor wenigen Tagen hatte er ihr strohblondes Haar geschnitten, überall gleich kurz, wie ein Heiligenschein steht es ihr um den hübschen Kopf. Ihr bodenlanges Nachthemd ist aus schwarzem Satin, mit roten Brombeerenknöpfen vom Hals bis zum Saum. Ihre Füße stecken in spitz zulaufenden, flachen Goldpantoffeln.

Sie atmet seinen Duft ein, der einen Hauch von Trockenheit, von verbranntem Papier in sich trägt. Sie saugt ihn auf, atmet ihn tief ein, während er ihr in die weit geöffneten Augen blickt. Sein Atem wird schwer. Sie trägt sein Geheimnis in sich. Sie versteckt es zwischen Samt und heißer Haut. Seine Finger gleiten durch ihr kurzes, warmes Haar, über ihre Ohren. Er umfasst ihr umgekehrtes Gesicht mit runden Händen, dieses weiße, fast durchsichtige Gesicht.

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