Читать книгу Moderne Philosophiedidaktik. Basistexte онлайн

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Der Philosophieunterricht führt den Schüler hin zu Inhalten und Methoden der Philosophie, er erzeugt dabei eine Denkhaltung, eine Geisteshaltung, nämlich die Öffnung des Denkens für Metaphysik, und übt das Denken in den methodischen Zweifel ein. Metaphysik und methodischer Zweifel können dabei nicht als getrennte gesehen werden, sondern müssen stets, als wechselseitige Korrektive, in Zweieinheit auftreten. Der Philosophieunterricht muss den Schüler in die Spannung von wissenschaftlich-philosophischer Argumentation und außerwissenschaftlicher Sehnsucht nach dem Unbedingten versetzen, sie ihm bewusst und lebbar machen, ihn dazu befähigen, sein Selbstverständnis in dieser Spannung zu finden. Metaphysik ist also nicht dogmatisch verstanden, nicht als Ergründung des letzten Bodens unseres Denkens und Handelns, vielmehr als die Sehnsucht danach; das Unbedingte ist gefasst als methodisches Postulat im kantischen Sinne. Selbst also wenn Metaphysik reine Spekulation sein sollte, so ist sie als solche doch von Bedeutung für den »Humanus«.

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