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Ursule, halb aufgerichtet, beobachtete sie, und ein lautloses Lachen entblösste ihr Zahnfleisch … Der Priester schenkte ihr keinen Blick. Er schwieg noch immer. Er wollte nicht weggehen. In seiner grünlich verfärbten Soutane, unter der Wadenbinden hervorschauten, die seine allzu mageren Beine auch nicht kräftiger machten, glich er einem abgestorbenen Baum.

– Hinaus mit euch!, befahl er und wies auf die Türe.

– Niemand rührte sich.

– Alle hinaus!

Einer nach dem andern schlichen die Burschen davon. Sie hatten die Schultern hochgezogen und ihren Zorn hinuntergeschluckt, aber sie erstickten fast daran. Eins ums andere verschwanden die Mädchen, die Röcke wie zum Schutz zusammengerafft. Ursule folgte als Letzte.

Der Pfarrer blieb allein zurück im Dunkeln. Er faltete seinen langen Körper ein und fiel in die Knie.

– Mein Gott! mein Gott!, rief er, hast Du mich verlassen?

Und er glaubte eine Stimme zu hören:

«Werft sie hinaus in die Finsternis; da wird Heulen sein und Zähneklappern.»

*

Die jungen Leute kehrten auf dem kaum mehr erkennbaren Weg ins Dorf zurück – ein ungeordneter Zug. Da glitt einer aus, dort fiel eines hin. Der tiefe Schnee erschwerte den Marsch; man musste den Fuss in die schon vorhan­denen Spuren setzen, die man nicht immer deutlich sah. Manchmal erwiesen sich die Löcher als zu tief, und dann sank man bis zu den Schenkeln ein. Zugegeben, man war ein wenig betrunken.

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